Ein PACS für die Schweiz?

Braucht die Schweiz neben Ehe und eingetragener Partnerschaft eine neue gesetzlich geregelte Form des Zusammenlebens?

22. Juni 2017

Eine Diskussionsveranstaltung mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga

Im Bild v.l.n.r.: Prof. Stephan Wolf, Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Prof. Christian Leumann, Rektor der Universität Bern und Prof. Stephanie Hrubesch-Millauer

Die Formen des Zusammenlebens haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Zwar heiraten auch heute viele Paare, doch die Zahl jener, die anders leben wollen, steigt. Es stellt sich deshalb die Frage, ob die Schweiz eine neue gesetzlich geregelte Form für Paarbeziehungen braucht. Im Beisein von Bundesrätin Simonetta Sommaruga haben sich am Donnerstag, 22. Juni 2017 an der Universität Bern Expertinnen und Experten aus Politik und Wissenschaft mit dieser Frage befasst.

Im Bild v.l.n.r.: Prof. Stephan Wolf, Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Prof. Christian Leumann, Rektor der Universität Bern und Prof. Stephanie Hrubesch-Millauer

Nach der 2014 durchgeführten Tagung «Zukunft Familie!» und dem Bericht des Bundesrates vom März 2015 geht die Diskussion um die Modernisierung des schweizerischen Familienrechts weiter. Anlass für die Tagung, die am 22. Juni 2017 im Beisein von Bundesrätin Simonetta Sommaruga stattgefunden hat, bilden zwei Postulate, die der Nationalrat im Frühjahr 2016 angenommen hat. Die zentrale Frage ist, ob faktischen Lebensgemeinschaften in der Schweiz künftig neben der Ehe bzw. der eingetragenen Partnerschaft ein neues Rechtskleid zur Verfügung stehen soll und wenn ja, wie dieses aussehen soll.

Welche Rechtsformen stehen nichtehelichen Paarbeziehungen in anderen Ländern offen? In Frankreich macht der 1999 eingeführte Pacte civil de solidarité (PACS) inzwischen 41% aller rechtlich formalisierten (gleich- sowie verschiedengeschlechtlichen) Paarbeziehungen aus. Auch in Luxemburg steigt die Anzahl der abgeschlossenen PACS an. Wie lässt sich dieser Erfolg erklären? Soll sich die Schweiz am Beispiel Frankreichs und Luxemburgs orientieren?

Diese Fragen wurden an der Tagung von Experten des schweizerischen sowie des ausländischen Familienrechts thematisiert. Ausgangspunkt bildeten zwei Einführungsreferate aus internationalem Blickwinkel: Nach einer Darstellung der Situation in anderen Ländern wurde insbesondere der französische PACS näher vorgestellt. Anschliessend leiteten zwei Impulsreferate zu einer rechtspolitischen Diskussion über, in der es gemeinsam mit Persönlichkeiten aus der Politik um die Frage eines PACS in der Schweiz ging.

Medienmitteilung

Medienmitteilung des EJPD